29. März 2025

Model Context Protocol (MCP): Die USB-C Schnittstelle für LLMs

Model Context Protocol (MCP): Die USB-C Schnittstelle für LLMs

In einer zunehmend digitalisierten Geschäftswelt spielt Künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle für den Unternehmenserfolg. Insbesondere für mittelständische Unternehmen bieten KI-Lösungen die Möglichkeit, Prozesse zu optimieren, Kundenbeziehungen zu stärken und innovative Produkte zu entwickeln. Doch der volle Nutzen von KI wird oft durch fragmentierte Datenquellen und uneinheitliche Integrationen gehemmt. Hier kommt das Model Context Protocol (MCP) ins Spiel – ein offenes Protokoll, das die Art und Weise, wie Anwendungen Kontext an große Sprachmodelle (LLMs) bereitstellen, revolutioniert.

Was ist das Model Context Protocol (MCP)?

Das Model Context Protocol, kurz MCP, ist ein innovatives, offenes Protokoll, das standardisiert, wie Anwendungen Kontextinformationen an KI-Modelle weitergeben. Stellen Sie sich MCP als das USB-C der KI-Welt vor. So wie USB-C eine einheitliche Schnittstelle bietet, um verschiedene Geräte und Zubehörteile miteinander zu verbinden, ermöglicht MCP eine einheitliche Verbindung zwischen KI-Modellen und diversen Datenquellen sowie Werkzeugen. Dadurch wird die Integration von KI in bestehende Systeme vereinfacht und beschleunigt. Auch unsere CompanyGPT Lösung für Unternehmen unterstützt das MCP.

Warum ist MCP wichtig für Ihr Unternehmen?

Vorteile der Standardisierung

Die Standardisierung von KI-Integrationen durch MCP bietet zahlreiche Vorteile:

  • Reduzierte Komplexität: Anstatt für jede neue Datenquelle eine individuelle Schnittstelle zu entwickeln, können Unternehmen auf vorgefertigte Integrationen zurückgreifen, die direkt mit MCP kompatibel sind.
  • Skalierbarkeit: MCP ermöglicht es, KI-Systeme einfach zu erweitern, ohne dass die Infrastruktur jedes Mal grundlegend angepasst werden muss.
  • Flexibilität bei der Anbieterwahl: Unternehmen sind nicht mehr an einen spezifischen Anbieter von Sprachmodellen gebunden, sondern können frei zwischen verschiedenen Anbietern und Technologien wechseln.
  • Sicherheit: MCP implementiert Best Practices zur Sicherung der Datenintegrationen, was für den Schutz sensibler Unternehmensdaten unerlässlich ist.

Beseitigung von Datensilos

Viele Unternehmen kämpfen mit Datensilos – isolierten Datenquellen, die nicht miteinander kommunizieren können. MCP bricht diese Barrieren auf und ermöglicht eine nahtlose Verbindung zwischen unterschiedlichen Systemen. Dies führt zu einer besseren Datenintegration und ermöglicht es KI-Modellen, auf umfassendere und relevantere Informationen zuzugreifen. So können wir beispielsweise interne Softwaresysteme mit MCP direkt an unser Company GPT oder an LLM anbinden.

Wie funktioniert MCP?

MCP basiert auf einer Client-Server-Architektur, die eine flexible und erweiterbare Kommunikation zwischen verschiedenen Komponenten ermöglicht.

 

Kernkomponenten von MCP

  • Hosts: Dies sind KI-Anwendungen wie unser Company GPT, Claude Desktop oder integrierte Entwicklungsumgebungen (IDEs), die Verbindungen initiieren.
  • Clients: Diese pflegen eine 1:1-Verbindung mit den Servern innerhalb der Host-Anwendung.
  • Server: Leichte Programme, die spezifische Fähigkeiten über das standardisierte Model Context Protocol bereitstellen.
  • Lokale Datenquellen: Dateien, Datenbanken und Dienste auf dem Computer, die von MCP-Servern sicher abgerufen werden können.
  • Remote-Dienste: Externe Systeme, die über das Internet zugänglich sind, beispielsweise APIs von Drittanbietern.

Kommunikationsfluss bei MCP

Die Kommunikation innerhalb von MCP erfolgt über verschiedene Nachrichtentypen, die über die Transportebene gehandhabt werden. MCP unterstützt multiple Transportmechanismen, wie beispielsweise die standardmäßige Ein- und Ausgabe (Stdio) für lokale Prozesse oder HTTP mit Server-Sent Events (SSE) für Remote-Kommunikation. Alle Nachrichten werden im JSON-RPC 2.0-Format ausgetauscht, was die Interoperabilität und Erweiterbarkeit sicherstellt.

Aktuelle Entwicklungen und Unterstützung durch die Industrie

MCP Unterstützung durch OpenAI und Microsoft

MCP hat kürzlich einen bedeutenden Meilenstein erreicht: OpenAI und Microsoft haben ihre Unterstützung für das Protokoll angekündigt. OpenAI integriert MCP in seine Agents SDK sowie in zukünftigen Versionen der ChatGPT-Desktop-App und der Responses API. Microsoft ergänzt dies durch die Einführung des Playwright-MCP-Servers, der es KI-Agenten ermöglicht, das Web zu durchsuchen und mit Websites zu interagieren.

Diese Unterstützung durch führende Technologieunternehmen unterstreicht die Relevanz und das Wachstumspotenzial von MCP. Für mittelständische Unternehmen bedeutet dies eine erhöhte Verfügbarkeit und verbesserte Integrationsmöglichkeiten für ihre KI-Lösungen.

MCP Unterstützung im innFactory CompanyGPT

Auch unsere DSGVO konforme „ChatGPT“ Lösung für Unternehmen die auf Basis von vielen Open-Source Technologien aufgebaut wird unterstützt schon heute das MCP Protokoll und so können AI Agents direkt in der CompanyGPT Oberfläche erstellt und mit MCP Werkzeugen erweitert werden.

Implementierung von MCP in Ihrem Unternehmen

Erste Schritte mit MCP

Die Implementierung von MCP ist unkompliziert und kann bereits innerhalb weniger Minuten beginnen. Ein Beispiel für den Einstieg ist die Nutzung des Company GPT Clients in Kombination mit dem Knowledge Graph Memory Server. Hierbei können Unternehmen ihre Wissensdatenbanken effizient verwalten und KI-Systeme mit relevanten Informationen versorgen.

Integration von MCP-Servern und -Clients

Unternehmen können aus einer Vielzahl von MCP-Servern wählen, abhängig von ihren spezifischen Anforderungen. Die Konfiguration erfolgt über eine einfache JSON-Datei, in der die gewünschten MCP-Server definiert werden. Nach der Konfiguration können Datenquellen hinzugefügt und verknüpft werden, wodurch KI-Systeme in Echtzeit auf umfassende und strukturierte Informationen zugreifen können.

Praxisbeispiel

Ein praktisches Beispiel zeigt, wie Unternehmen ihre Wissensdatenbank nutzen können. Durch das Hinzufügen des Knowledge Graph Memory Servers zu Company GPT können Mitarbeiter Forschungsarbeiten wie „Attention Is All You Need“ in die Wissensdatenbank einpflegen. Anschließend können KI-gestützte Analysen und Visualisierungen, beispielsweise in Form von Mermaid-Diagrammen, erstellt werden, um komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen. Darüber hinaus können auch interne Systeme über MCP sehr leicht zugänglich gemacht werden. So wäre denkbar, dass man bestimmte SAP Prozesse oder Produktionsmaschinen über MCP anbindet und so wertvolle Informationen für Mitarbeiter zur verfügung gestellt werden können.

Model Context Protocol – Der neue Standard

Das Model Context Protocol (MCP) stellt eine maßgebliche Innovation im Bereich der KI-Integration dar, die speziell auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen zugeschnitten ist. Durch die Standardisierung von Datenverbindungen, die Beseitigung von Datensilos und die Förderung von Skalierbarkeit und Sicherheit ermöglicht MCP eine effizientere und effektivere Nutzung von KI-Systemen. Mit der Unterstützung durch Branchenführer wie OpenAI und Microsoft sowie einer klaren Roadmap für die Zukunft ist MCP bestens positioniert, um die Art und Weise, wie Unternehmen KI einsetzen, grundlegend zu verändern. Unternehmen, die frühzeitig auf MCP setzen, können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern und die Potenziale der Künstlichen Intelligenz voll ausschöpfen. Darüber hinaus bietet auch unsere Company GPT Lösung schon heute die Möglichkeit MCP Server einzubinden. Nachdem Microsoft und OpenAI angekündigt haben auch auf MCP zu setzen, obwohl es von Claude entwickelt wurde, rechnen wir damit, dass es zum Industriestandard werden wird.

  • Tobias Jonas

    Tobias Jonas, M.Sc. ist Mitgründer und Co-CEO der innFactory AI Consulting GmbH. Er ist ein führender Innovator im Bereich Künstliche Intelligenz und Cloud Computing. Als Co-Founder der innFactory GmbH hat er hunderte KI- und Cloud-Projekte erfolgreich geleitet und das Unternehmen als wichtigen Akteur im deutschen IT-Sektor etabliert. Neben seinen Geschäftsführerrollen engagiert sich Tobias Jonas in verschiedenen Fach- und Wirtschaftsverbänden, darunter der KI Bundesverband und der Digitalausschuss der IHK München und Oberbayern, und leitet praxisorientierte KI- und Cloudprojekte an der Technischen Hochschule Rosenheim. Als Keynote Speaker teilt er seine Expertise zu KI und vermittelt komplexe technologische Konzepte verständlich.

    Tobias Jonas

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