Computer mit Gedanken steuern – Status quo Brain Computing Interfaces
Computer mit Gedanken steuern – Status quo Brain Computing Interfaces
Vor einigen Monaten hat man gelesen, dass Neuralink den ersten Chip in das Gehirn eines Menschen implantiert hat. Jetzt stellt sich die spannende Frage: Was kann diese Person mit dem Chip heute machen und was passiert sonst so im Bereich der Brain-Computing-Interfaces?
Daten aus dem Gehirn mit Brain-Computing-Interfaces lesen
Neuralink hat den 29-jährigen Noland Arbaugh, der seit einem Tauchunfall querschnittsgelähmt ist, mit einem Gehirn-Computer-Interface (BCI) ausgestattet. Dieser Chip ermöglicht ihm nicht nur, wieder einfache Tätigkeiten auszuführen, sondern auch komplexe Aufgaben wie das Spielen von Videospielen.
Wie funktioniert das? Das Neuralink-Implantat, das etwa die Größe einer Münze hat, wird in das Gehirn eingesetzt und verbindet sich mit Neuronen. Diese Verbindung ermöglicht es dem Chip, neuronale Signale zu empfangen und zu interpretieren. Mithilfe dieser Technologie kann Arbaugh, nur durch die Kraft seiner Gedanken, Spiele wie Mario Kart spielen. In einem beeindruckenden Video sieht man, wie Arbaugh die Figur Bowser steuert, indem er lediglich seine Gedanken nutzt. Dies zeigt die hohe Präzision und Reaktionsfähigkeit des BCI, da er nicht nur steuern, sondern auch Aktionen im Spiel ausführen kann, wie das Abschießen von Gegnern.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Technologie ist das Training des Systems mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Der Chip und die verbundenen Systeme müssen lernen, die individuellen neuronalen Signale des Nutzers zu interpretieren. Dies geschieht durch maschinelles Lernen, bei dem der Nutzer wiederholt bestimmte Gedanken oder Aktionen ausführt, während die KI diese Muster erkennt und ihre Algorithmen entsprechend anpasst. (Siehe Anfang des Videos) So wird sichergestellt, dass die Steuerung immer präziser und effizienter wird, was Arbaugh die Fähigkeit verleiht, nicht nur grundlegende Befehle, sondern auch komplexere Spielaktionen erfolgreich auszuführen.
Digitale Informationen in das Gehirn schreiben
Erst kürzlich hat Tobias auf Linkedin auch die beindruckende Forschung von CereGate in München gesehen. Vereinfacht gesagt drehen sie das Thema um und lesen keine Informationen wie Neuralink, sondern schreiben Informationen. So entsteht ein künstlicher Gleichgewichtssinn oder es kann „echtes Wissen“ auf Fragen an das Gehirn übertragen werden. In einem nicht öffentlichen Video wurde so präsentiert wie eine Antwort von ChatGPT an einen Probanden übertragen wurde und er plötzlich die Antwort auf eine Frage wusste, die er zuvor noch nicht beantworten konnte.
Die Möglichkeiten, die sich durch diese Technologien ergeben, sind revolutionär. Sie zeigen, wie Menschen mit schweren körperlichen Einschränkungen neue Formen der Interaktion und Freizeitgestaltung erleben können. Diese Technologie könnte in Zukunft die Lebensqualität vieler Menschen verbessern und ihnen mehr Autonomie und Freiheit zurückgeben.
Tobias Jonas
Tobias Jonas, M.Sc. ist Mitgründer und Co-CEO der innFactory AI Consulting GmbH. Er ist ein führender Innovator im Bereich Künstliche Intelligenz und Cloud Computing. Als Co-Founder der innFactory GmbH hat er hunderte KI- und Cloud-Projekte erfolgreich geleitet und das Unternehmen als wichtigen Akteur im deutschen IT-Sektor etabliert. Neben seinen Geschäftsführerrollen engagiert sich Tobias Jonas in verschiedenen Fach- und Wirtschaftsverbänden, darunter der KI Bundesverband und der Digitalausschuss der IHK München und Oberbayern, und leitet praxisorientierte KI- und Cloudprojekte an der Technischen Hochschule Rosenheim. Als Keynote Speaker teilt er seine Expertise zu KI und vermittelt komplexe technologische Konzepte verständlich.
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